05/2004

Hier gibt es Bilder vom Warpstockfestival 2000

Kapitel 1 OS/2 Version 1.0 (Codename CP/DOS 1984-1987)



...ein Nachfolger für DOS

Nach der ersten Idee im Jahr 1984, einen Nachfolger für das Disk Operating System (DOS) zu erschaffen, war es nach 3 Jahren Entwicklungszeit endlich soweit.




Der IBM PS/2 bootet OS/2

Im Dezember 1987 wurde ein neues System zum Betrieb von Personal Computer von der International Business Machines auf den Markt gebracht. Das OS/2 1.0 (Operating System 2) hatte als erstes Betriebssystem für PCs ein echtes (!) Multitasking zu bieten. Zu diesem Zeitpunkt gibt es zwar noch keine graphische, sondern nur eine Zeichenorientierte Oberfläche und man kann immer nur ein Programm auf dem Bildschirm (Datensichtstation) sehen, aber die gestarteten Programme laufen im Hintergrund weiter. Man kann sogar in einem einen DOS-Task seine alten DOS-Programme laufen lassen. Das System unterstützt Partitionen bis zu 32 MB und benötigt 1,5 MB Hauptspeicher [mit DOS 2MB] plus ca. 5-10 MB Plattenplatz.



IBM Pin für OS/2 aus dem Jahr 1986



Die OS/2 Shell mit Multitasking



Das Intro erklärt die Funktion des Multitasking


OS/2 Version 1.0 auf einem IBM PS/2 XT Modell 286 (5162) mit IBM Farbmonitor (5153)



Microsoft schenkt auch OS/2 ein

Das Betriebssystem sollte trotz der Bedenken des an diesem Projekt arbeitenden Bill Gates (mit seiner Firma Microsoft hatte er bereits für die IBM an dem Projekt DOS gearbeitet) für den 286er Prozessor entwickelt werden. Bill Gates bezeichnete den 286er als »Brain Dead« und wollte lieber ein reines 386er System. Die IBM hatte jedoch den Kunden ein neues System, welches auch noch auf einem AT (286er Prozessor) funktioniert, versprochen. Und da die IBM einige interne Dokumente mit dem Namen »Corporate Directives« (Geselschäftsdirektiven) hat, und auf der Direktive Nummer 2 von 1956(!) steht, dass die IBM ein dem Kunden gegebens Versprechen hält, egal was es kostet, bestand die IBM auf die Entwicklung eines abwärtskompatiblen Betriebssystems.

Also wurde das System so programmiert, damit es auch auf einem 286er lauffähig ist. Die Entwicklung eines reinen 386er-Prozessor-Systems wäre sicherlich einfacher, sinnvoller und billiger gewesen. Für die Kunden bedeutete das aber, dass sie nicht gezwungen waren die neuen (und unvorstellbar teuren) 386er zu kaufen um dadurch die (auch nicht gerade billigen) 286er Maschinen zu ersetzen. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass die Firma Microsoft, wärend Sie von der IBM für das OS/2 Projekt bezahlt wurde, an einem eigenen Betriebssystem arbeitete.



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